Holzhaus Düsseldorf

14. Januar 2019

Wohngesundheit: Tipps für ein gutes Wohngefühl

Bio essen, Sport treiben, mehr Zeit für die Familie. Zum Jahreswechsel gibt es viele gute Vorsätze, die meisten zielen auf eine Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens ab. Aber wie sieht es eigentlich mit dem Wohnbefinden aus? Häufig wird vergessen, dass wir die meiste Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen. Wir stellen vor, was Sie zum Thema Wohngesundheit wissen müssen.

Das Thema Wohngesundheit ist zweifellos beim Bauen und Wohnen eines der großen Trendthemen der letzten Jahre. Gesundes Wohnen steht bei Bauherren und Baufamilien hoch im Kurs. Neuesten Umfragen zufolge sprechen sich 94 Prozent der Deutschen für Wohngesundheit aus, sollten sie in nächster Zeit ein Bauvorhaben beginnen. Ähnlich viele Menschen, nämlich 86 Prozent, messen der Beachtung des Umweltschutzes und der Verwendung ökologischer Baustoffe eine hohe Bedeutung zu. *

Wohngesundheit ist ein großer Gewinn an Lebensqualität

Beachtliche Zahlen mit einer klaren Botschaft. Die Erkenntnisse zur Wohngesundheit, die ursprünglich aus der Baubiologie stammen und durch das ökologische Bauen Bekanntheit erlangten, sind mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Doch gibt es wohngesunde Häuser überhaupt? Streng und wörtlich genommen sicherlich nicht. Kein Haus macht Menschen von selbst gesünder, allerdings kann ein gutes Wohnklima das Wohlbefinden nachhaltig verbessern. Maßgeblich hierfür ist eine Minimierung und Beseitigung von schädlichen Einflüssen. Eine gezielte Auswahl von unbedenklichen, schadstoffarmen Materialien, deren fachgerechte Verarbeitung sowie einige bauliche Vorkehrungen können in diesem Sinne bestmöglichen Bedingungen zum Erhalt der Gesundheit schaffen.

Im Zentrum des wohngesunden Bauens stehen die Themen Raumluftklima und Schadstoffvermeidung. Ein wichtiger Grund für die Fokussierung des Wohnraumklimas als Grundlage der Wohngesundheit sind die hohen Dämmstandards bei heutigen Neubauten. Die luftdichten Gebäudehüllen zur Vermeidung von Wärmeverlusten lassen weniger natürlichen und unkontrollierten Luftwechsel durch Fugen, Spalten und Ritzen zu. In Altbauten nimmt der unkontrollierte Luftwechsel durch Zugluft den Großteil der Schadstoffe gleich wieder mit. Bei heutigen hochwärmegedämmten Gebäuden bleiben die Schadstoffe zusammen mit der Wärme und der verbrauchten Luft im Raum, wenn nicht für einen regelmäßigen Luftaustausch gesorgt wird. Deshalb rückt im Kontext der Wohngesundheit die Qualität der Innenraumluft in den Mittelpunkt.

Holzrahmenbau

Welche Schadstoffe sind bedrohlich?

Zunächst zu unterscheiden sind biologische Schadstoffquellen wie Schimmel oder Milben von chemischen Schadstoffen wie beispielsweise Formaldehyd, Asbest oder chemischen Holzschutzmitteln mit dem Fungizid Pentachlorphenol (PCP). Zwar liegt die Hochphase des Einsatzes dieser üblichen Verdächtigen unter den Schadstoffen in der Vergangenheit, gleichwohl ist eine mögliche Gesundheitsbelastung durch Emissionen aus Baumaterialien nicht gänzlich vom Tisch. Zum Beispiel können beim Bau genutzte Lacke, Farben, Bodenbeläge oder Klebstoffe Lösungsmittel oder Weichmacher enthalten, die als flüchtige organischer Verbindungen (VOC) oder schwerflüchtige Gase über Jahre die Innenraumluft belasten. Ebenso können Partikel von mineralischen Fasern, die häufig aus Dämmstoffen wie Mineralwolle stammen, über die Raumluft transportiert werden und die Wohngesundheit beeinträchtigen. Die Reaktionen auf diese Schadstoffe unterscheiden sich von Mensch zu Mensch: Der Eine reagiert mit erhöhter Müdigkeit, Kopfschmerz, trockenen Schleimhäuten oder mit Allergien und Asthma, der Andere merkt hingegen gar nichts. Entscheidend ist vor allem die allgemeine Konstitution und Anfälligkeit. Doch Empfindlichkeiten können sich im Laufe eines Lebens schnell ändern. Jeder Bauwillige tut gut daran, sich im Vorfeld Gedanken über die Wohngesundheit und die Auswahl der Baumaterialien zu machen.

Auf der Ebene der biologischen Schadstoffquellen sind Schimmelpilzsporen in der Raumluft ein verbreitetes Phänomen. Schimmelbildung entsteht gemeinhin durch zu viel Feuchtigkeit in den Räumen oder Wänden. Diese existiert entweder durch vorhandene Baumängel oder durch einen zu geringen Luftwechsel im eigenen Zuhause. Falsches Lüften ist hier oft die Ursache, da durch die Bewohner eines Hauses immer schon reichlich Feuchtigkeit entsteht. Allein durch Ausdünstungen der Körper verursacht ein Haushalt mit vier Personen circa zehn Liter Wasserdampf pro Tag. Dazu kommen jene Wasserdampfmengen, die beim Kochen und Baden täglich entstehen. Wird diese Feuchtigkeit nicht ausreichend abtransportiert, bildet sich ein idealer Nährboden für Schimmel.

Der Weg zur Wohngesundheit: Ökologischer Holzbau

Der ökologische Holzbau begegnet dem Thema Wohngesundheit von mehreren Seiten. Zunächst einmal setzt der ökologische Holzbau grundsätzlich auf möglichst schadstoffarme Naturbaustoffe. Folglich verzichten ökologisch orientierte Holzbaubetriebe zugunsten der Wohngesundheit auf chemische Holzschutzmittel. Stattdessen wird das Holz mittels technischer Trocknungsverfahren gegen Insektenbefall geschützt, da Lockstoffe für Holzschädlinge durch diese Vorbehandlung absterben. Vor allem schützen konstruktive Maßnahmen beim Bau eines Hauses vor Schädlingsbefall. Holzbauer können heute quasi auf einen Regelkatalog zurückgreifen, der eine Vielzahl an Bauteilanordnungen und Konstruktionsdetails enthält, die eigens zur Vermeidung von Feuchtigkeit und Pilzbefall existieren. Dachüberstände führen zum Beispiel bei einem gut konstruierten Holzhaus Regenwasser rasch ab, sodass dauerhaft feuchte Stellen gar nicht erst entstehen. Des Weiteren werden alle Flächen eines Hauses derart geplant, dass Wasser sofort abfließen kann und die Flächen schnell wieder trocknen. Auf diese Weise wird dem Schimmelpilz von Anfang an die Grundlage entzogen, da dieser zum Auskeimen stets Feuchtigkeit benötigt.

Für ein wohngesundes Innenraumklima im Holzhaus sind hingegen ein diffusionsoffener, wasserdampfdurchlässiger Wandaufbau sowie die mehrheitliche Verwendung feuchteregulierender Baustoffe verantwortlich. Feuchtigkeit, die beim Wohnen entsteht, kann dadurch aus dem Wandaufbau jederzeit entweichen. Durch den Einsatz diffusionsoffener Baustoffe als natürlicher Klimaregulator wird in einem Holzhaus in der Regel eine relative Luftfeuchtigkeit im Idealbereich erreicht, diese liegt für ein gesundes Raumklima zwischen 40 und 60 Prozent.

Kombiniert werden die wohngesunden Eigenschaften der Naturbaustoffe häufig mit dem Einbau einer zentralen oder dezentralen Lüftungsanlage, die kontinuierlich verbrauchte Luft gegen frische Außenluft austauscht. Dadurch ist ohne ständiges Fensterlüften permanent ein konstanter Luftwechsel in den Innenräumen garantiert, was für eine gesunde Raumluftqualität entscheidend ist.

Holzrahmenbau

Mehr Infos und weitere Links zum Thema Wohngesundheit

Ein verantwortungsvoller Holzhausbauer informiert seine Kundschaft bereits beim Erstgespräch transparent über die einzelnen Baumaterialien im Hinblick auf das Thema Wohngesundheit. Dazu gehören detaillierte Auskünfte über alle Inhaltsstoffe und chemische Verbindungen in den Baumaterialien. Ebenso zählt eine ausführliche Erklärung des diffusionsoffenen Wandaufbaus zum Standard in einem Erstgespräch. Auch sollte der Fachmann alle Fragen zum Themenfeld Wohngesundheit und Raumklima sachgerecht beantworten. Darüber hinaus können sich Bauinteressierte beim Berufsverband Deutscher Baubiologen (VDB, https://www.baubiologie.net/) Unterstützung einholen. Baubiologen sind Sachverständige für den Bereich Wohngesundheit und beraten zum Beispiel zur Bauweise, Materialauswahl, Lüftung oder Grundstücksanalyse. Wer selbst recherchieren möchte, kann sich bei unabhängigen Prüfinstituten wie beim eco-Institut in Köln (https://www.eco-institut.de/de/) oder natureplus (https://www.natureplus.org/) über schädigende Emissionen und Belastungsfaktoren in einzelnen Baumaterialien ein neutrales Bild machen. Zudem widmet das Holzbau Deutschland – Institut e.V. den Themen Wohngesundheit und Raumluftqualität eine eigene Webseite (http://www.holz-und-raumluft.de/). Zur Einführung sei weiter der Leitfaden „Gesund bauen und wohnen“ vom Verband Privater Bauherren e.V. (https://www.vpb.de/broschuere-gesund-bauen.html) jedem Bauherren und jeder Baufamilie ans Herz gelegt.

* Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Forsa-Umfrage „DFH Trendbarometer Nachhaltigkeit 2018“ im Auftrag der DFH Deutsche Fertighaus Holding AG.