18. April 2018

Holzhaus bauen: Wie sieht der Bauablauf beim Einfamilienhaus aus?

Anbieter von Holzhäusern versprechen kurze Bauzeiten und reibungslose Bauabläufe. Beides wirkt sich positiv auf die Finanzierung aus. Aber wie genau sieht der Weg zum Holzhaus eigentlich aus?

Für den Bau eines Holzhauses interessieren sich immer mehr Bauherren und Baufamilien. Holzhäuser liegen im Trend und finden inzwischen in ganz Deutschland Liebhaber. Das Gesamtpaket aus ökologischen Vorzügen, niedrigen Energiekosten und einem natürlichen Wohnklima ist einfach stimmig. Darüber hinaus überzeugen kurze Bauzeiten, denn im Gegensatz zum Massivbau werden Holzhäuser im Werk zum größten Teil vorgefertigt – auf eine individuelle Architektur muss dennoch kein Bauherr verzichten.

Wer bereits ein geeignetes Baugrundstück gefunden hat, wird meist die zeitintensivste Phase beim Holzhaus bauen hinter sich haben. Denn oftmals vergehen vom Erstgespräch mit dem Baupartner bis zum Einzug ins Holzhaus nur wenige Monate.

Holzhaus bauen:
Versteht der Baupartner beim Erstgespräch meine Wünsche?

Wer ein Holzhaus bauen möchte, wird in der Regel von dem zuvor ausgewählten Holzbaubetrieb zu einer unabhängigen und kostenfreien Beratung eingeladen. Bei diesem Termin lernen die Bauherren zunächst vor allem jene Menschen kennen, denen sie ihr zukünftiges Bauprojekt anvertrauen möchten. Hierbei spielt das Bauchgefühl natürlich immer eine entscheidende Rolle. Wichtig ist sicherlich aber auch, wie individuell die spezifischen Fragen der Bauherren im Erstgespräch beantwortet werden und wie überzeugend das vorgestellte Holzhauskonzept ist. Dieses wird in der Regel in Form einer detaillierten Bau- und Leistungsbeschreibung beispielhaft präsentiert. Gleich zu Beginn werden im Erstgespräch ebenfalls die Vorstellungen, Ideen und Wohnwünsche der Bauherren konkret besprochen. Erfahrene Holzbaubetriebe können aufgrund dieser Informationen bereits den Investitionsaufwand überschlägig abschätzen oder die geplanten Investitionen auf die Bauherrenwünsche hin abstimmen. Verläuft dieses Erstgespräch rund, fahren die Bauherren bereits mit ersten Entwurfsideen und mit einer grob kalkulierten Kostenaufstellung zurück nach Hause.

Vorplanung, Angebot und Auftrag:
Wie soll das eigene Holzhaus aussehen?

Nach dem Erstgespräch folgt die Vorplanung für den Bau des Holzhauses. Das Grundstück wird gemeinsam besichtigt und der Baupartner fertigt auf Basis einer Bedarfsermittlung zur Gesamtgröße, Raumaufteilung und Haustechnik erste Skizzen, Grundrisse sowie Schnitte und Ansichten an.

Während dieser Zeit haben die Bauherren in der Regel die Möglichkeit, Referenzhäuser des Betriebs zu besichtigen oder ehemalige Baukunden des Unternehmens kennenzulernen. Danach folgen normalerweise noch weitere Gespräche zur detaillierten Abstimmung. Wenn alle Wünsche bei einem weiterentwickelten Entwurf berücksichtigt wurden, erhalten die Bauherren ein detailliertes Angebot für den Bau des Holzhauses. Beim Angebot sollten die Bauherren auf die schriftliche Fixierung aller Leistungen achten, ebenfalls sind konkrete Zeit- und Kostenpläne in der Regel Bestandteil des Angebots. Viele Holzhausanbieter bieten in dieser Phase dann gerne auch eine Festpreisgarantie für das Holzhaus an, da sämtliche Sonderwünsche der Bauherren inzwischen geklärt sind.

Holzhaus Planung:
Fördermittelanträge, Bauantrag und Bauvertrag

Nach Abschluss eines Bauvertrages und Erteilung eines Bauauftrages kümmert sich der gewählte Holzbaubetrieb um die konkrete Planung. Das Holzbauunternehmen wird die Planungsunterlagen für den Bauantrag erstellen und dem Bauherren bei Fördermittelanträgen behilflich sein. Zudem stehen nun konkrete Ausführungsplanungen an. Zum Beispiel wird nun ein Bauzeitenplan samt Einzugsdatum festgelegt, ebenso werden Fachplanungen für die Statik oder Wärmeschutzberechnungen durchgeführt.

Fertigung:
Das Holzhaus wird gebaut

Sobald eine Baugenehmigung vorliegt, kann die Fertigung auf dem Gelände des Holzbauunternehmens beginnen. Während auf dem Baugrundstück bereits eine Bodenplatte oder ein Kellergeschoss für das geplante Holzhaus erstellt wird, sind die Arbeiten in der Werkhalle bereits parallel in vollem Gange. Dort werden alle Wand-, Dach- und Deckenelemente für das Holzhaus passgenau angefertigt. Im Anschluss kann das Holzhaus auf der Baustelle in wenigen Tagen samt Fenster und Dachdeckung regendicht errichtet werden. So wird eine witterungsbedingte Durchfeuchtung quasi ausgeschlossen. Ein weiterer Vorteil: Beim Bauen mit Holz spielen die Jahreszeiten und die Witterungsverhältnisse keine Rolle. Vor Ort auf der Baustelle werden nur wenige Tage für das Aufrichten eines Holzhauses benötigt.

Ausbau:
Nach dem Richtfest ist vor dem Ausbau

In dem nun geschlossenen Gebäude können sämtliche Ausbauarbeiten wie die Installationen und Anschlüsse für Wärme, Wasser und Elektrik unabhängig von der Witterung durchgeführt werden. Aufgrund der trockenen Bauweise mit geringer Baufeuchte gibt es bei Holzhäusern kaum nennenswerte Austrocknungszeiten, die zu Bauverzögerungen führen könnten. In der Zwischenzeit haben die Bauherren bei der Bemusterung ihre Auswahl getroffen, sodass der Innenausbau im Normalfall zügig voranschreitet. Vor dem Einzug wird noch ein Blower-Door-Test durchgeführt, mit dem die Luftdichtigkeit des Holzhauses festgestellt wird. Diesen Test schreibt die Energiesparverordnung (EnEV) für Neubauten generell vor. Die Gebäudehülle muss zwingend luftdicht sein. Eine undichte Gebäudehülle, die beispielsweise durch Fugen, Schlitze und Wärmebrücken im Wandaufbau entstehen könnte, führt zu Bauschäden und Wärmeverlusten sowie zum einem unangenehmen Raumklima.

Der Einzug ins
schlüsselfertige Holzhaus

Natürlich variieren auch bei Holzhäusern die Bauzeiten. Meist sind die Bauarbeiten aber in circa sechs bis acht Monaten abgeschlossen. Dann können die Bauherren, die sich für ein schlüsselfertiges Holzhaus entschieden haben, einziehen. Und wenn alle Beteiligten gute Arbeit geleistet haben, wird vom ersten Tag an das Wohnklima im Holzhaus begeistern und das Leben bereichern.